Bahn-Express

Pirelli Kabel u. Systeme GmbH & Co. KG, Kabelwerk Schwerin, Siemensplatz 1, 19057 Schwerin/Meckl.-Sacktannen

ehem. VEB Kabelwerk Oberspree KWO, BT Schwerin

23.04.2003/ jm/ Im westlich, ausserhalb der Stadt gelegenenen Stadteil Sacktannen befindet sich das Kabelwerk. Ein ca. 4 km langes Anschlussgleis führt von Schwerin-Görries hierher und verzweigt dann in einige Anschlussgleise auf dem Kabelwerk. Es gab eigene Lokomotiven, so wurde laut den LKM-Lieferunterlagen hier auch eine V22B eingesetzt. Sie wurde aber nicht gesichtet und ob die Lok noch vorhanden ist, konnte heute nicht geklärt werden. Die beiden bisher bekannten V60D wanderten ins Museum.

Das Gleis sieht zwar noch relativ gut aus, wurde aber offensichtlich schon seit einigen Monaten nicht mehr bedient.

 

Stadtwerke Schwerin, Krebsfördener Weg 1, 19061 Schwerin/Meckl.-Görries

23.04.2003/ jm/ Zwar wurde der kleine Lokschuppen dank der Beschreibung "unter der Brücke der B 106 über die DB" gefunden, jedoch standen hier nicht die erwarteten Fahrzeuge (nämlich zwei Zweiwege-Unimog und eine V10B, die im Reisebericht von Gunnar genannt wurden). Genau genommen stand hier gar nichts, auch im Schuppen gähnende Leere. Die Stadtwerke Schwerin betreiben/betrieben die Gleisanlagen im Industriegebiet Görries, Sacktannen und Wüstmark. In Görries wurden einige Gleise zurückgebaut oder werden offensichtlich nicht mehr bedient. Auch in Sacktannen und Wüstmark sieht es nicht gerade nach viel Verkehr aus. In Wüstmark wurde das früher ganz durch das Indsutriegebiet führende Anschlussgleis um 1/3 gekürzt und abgebaut. Weder das Getreidelager noch das Kraftwerk machen den Eindruck, dass hier derzeit Wagen zugestellt werden. In Görries sind die vorgefundenen Gleise zu einem Baustoffhandel schon lange nicht mehr genutzt.

Eine Lok wurde dann aber doch noch aufgestöbert: Ein paar hundert Meter südlich stand im Industriegebiet Görries die V 232-SP-040 der SLG Spitzke Logistik GmbH.

 

Getreide AG - Mecklenburger Agrarhandel GmbH, Schweriner Str. 30, 19061 Schwerin/Meckl.-Wüstmark

23.04.2003/ jm/ Das Werk gibt es noch, das Anschlussgleis ist auch noch vorhanden, wird aber nicht mehr benutzt. Alle Gleise sind einsehbar, eine Lok wurde aber nicht gesichtet. Es gab hier mal:

 

Nordtorf Humus- und Peloidwerke GmbH, Moorstr. 1, 19073 Stralendorf bei Schwerin/Meckl.

23.04.2003/ jm/ Die Zufahrt zu dem Torfwerk findet man auf der halben Strecke zwischen Stralendorf und Groß Rogahn, es ist ein ca. 2 km langer Betonplattenweg. Die Feldbahn ist noch vorhanden und eigentlich auch im Betrieb, wenn nicht zur Zeit dringend ein neuer Motor gesucht werden würde. Vermutlich im Mai wird man wohl wieder fahren. Vorhanden sind zwei Lokomotiven. Die eine ist ein Eigenbau mit Deutzmotor, die andere hat den Rahmen einer LKM Ns1 und einen GT-Motor. Beide Maschinen stehen derzeit im Lokschuppen.

Der Eigenbau kann in die Feldbahn Band 4 bewundert werden, aus der Literatur ergibt sich bisher für dieses Werk:

 

Hansa Baustoffwerke Parchim GmbH, Sternberger Chaussee 1, 19370 Parchim

23.04.2003/ jm/ Nach Anmeldung im Büro (man erinnerte sich auch daran, das hier mal Eisenbahnfreunde aus dem Rheinland zu Besuch waren) konnten die beiden V10B ausgiebig besichtigt werden. Beide Maschinen stehen seit kurz nach der Wende tatenlos rum. Anfang der 1990er Jahre wurde der Verkehr auf LKW umgestellt. Eine Feldbahn zur Sandgrube soll es nie gegeben haben, es wurde damals wie heute ein Förderband benutzt. Die beiden Maschinen stellen den gesamten hier einst vorhandenen Lokbestand dar. Für die FNr. 252402 wird auch ein anderer Verbleib genannt, jedoch wurde gerade diese Nummer eindeutig an der Lok gefunden. Die andere FNr. stammt aus einer Sichtmeldung, an der Lok selbst konnte - zumindest mit "normalen" Mitteln, also kein Sandstrahl- und Schleifpapiereinsatz - keine Nummer festgestellt werden. Die Fabrikschilder fehlten "natürlich" mal wieder an beiden Maschinen. Eine dritte Lok soll es hier lt. Firmenangaben nicht gegeben haben, jedoch soll laut Literatur (?) eine Lok Nr. 3 hier 1993 verschrottet worden sein. Das bleibt zu bezweifeln.


Hansa Baustoffwerke: Oben die Lok Nr. 1 LKM 252351, unten die Nr. 2 LKM 252402. (Fotos: Jens Merte)

 

Agrarhistorisches Museum, 17214 Alt Schwerin

23.04.2003/ jm/ Da gerade auf dem Weg gelegen, habe ich hier kurz nach den Terminen für den Betrieb der Museumsfeldbahn nachgefragt: Auf der "Alt Schweriner Rübenbahn" auf einem Teil des Freilichtmuseums, welches mehrere, verteilte Gebäude und Gelände umfasst, wird auch dieses Jahr wieder das nun schon 5. Internationale Dampftreffen veranstalltet, und zwar am 1. bis zum 3. August 2003. Vorgesehen ist dabei auch wieder der Einsatz der Henschel-Feldbahndampflok des TÜV Norddeutschland (Henschel FNr. 20925/1928, Typ Monta). Weitere Termine konnten nicht mit letzter Sicherheit genannt werden, 30.06.2003 (40. Geburtstag des Agrarhistorischen Museums) und 09.-10.08.2003 (10. Oldtimer- und Traktorentreffen) sind vermutlich weitere Einsatztage. Auf dem Gelände gibt es einen Rundkurs, der etliche gute Motive bieten wird.

 

Nordkristall GmbH, Zuckerfabrik, 18273 Güstrow

23.04.2003/ jm/ Ein kurzer Blick über das weitläufige Firmengelände zeigte zwar einen zweiständigen Lokschuppen, jedoch keine Lokomotiven von aussen zu sehen. Da Gunnar das Werk erst vor kurzem besucht und eine ausführliche Lokliste berichtet hat, habe ich hier die Leute weiter in Ruhe arbeiten lassen und keinen Versuch unternommen, eine Besichtigung der Maschinen zu erhalten. Das Werk liegt beim Hp Güstrow-Priemerburg, ein wenig ansehnlicher Haltepunkt.

 

Liessow Beton, Zweigniederlassung der Firma Georg Röpe, Uelzen, Am alten Bahngleis 1, 18299 Liessow bei Güstrow

23.04.2003/ jm/ In der DS wurde berichtet, dass hier noch eine V10B ohne bekannte Daten rumsteht und neben zwei noch vorhandenen Ns2f einst auch sechs weitere Ns2f vorhanden waren. Tatsächlich, beim Eingang stehen zwei schon etwas heruntergekommene Ns2f, zur Fotoerlaubnis hat mich die freundliche Pförtnerin dann aber erst mal zum Chef geschickt. Der war freudig überrascht, dass sein Betrieb jetzt mal in der Literatur erwähnt wurde und hat auch gleich mal das Betriebsbuch der V10B aus dem Schrank gezogen. FNr. und Lieferdaten der bisher nicht bekannten Lok waren in zwei Minuten geklärt und damit wieder eine Lücke geschlossen. Unter Begleitung durfte dann auch ein Foto der Lok auf dem Werksgelände gemacht werden. Die Lok trägt auch noch ein Fabrikschild, welches die Fabriknummer bestätigt.

Die V10B war bis März 2000 im Einsatz, am 22.03.2000 wurde der letzte Zug mit Betonwagen angeliefert (davor am 03.03.2000 und 22.10.1999). Man hatte Ende der 1990er Jahre die gesamte Pumpenanlage erneuert, dann wurde die DB wohl teurer und das Anschlussgleis selbst war/ist auch nicht mehr im besten Zustand. So ruht der Verkehr derzeit, die Lok ist aber weiterhin betriebsfähig.

Zur Feldbahn wurde zwar noch ein Ns2f/h-Ersatzteilkatalog von 1954 gefunden, das war dann aber leider auch schon alles. Der Chef und sein Kollege konnten sich nur an die beiden noch vorhandenen Ns2f erinnern, allerdings sind sie erst seit den 1990er Jahren hier. Die Pförtnerin konnte auch nur die beiden Ns2f und eine einstmals vorhandene zweite normalspurige Lok, die durch die jetzige abgelöst wurde, bestätigen. An sechs weitere Feldbahn-Maschinen konnte sie sich aber nicht erinnern, und sie ist nun schon gut 40 Jahre hier. Der Lokbestand sieht demnach wie folgt aus:


Hansa Baustoffwerke: Die normalspurige Lok (oben) war bis 2000 noch im Einsatz,
die beiden fast 50 Jahre alten Ns2f (unten) hingegen sind
seit etwa 10 Jahren abgestellt. (Fotos: Jens Merte)

 

VEB Zuckerkombinat Rostock, BT III, 18195 Tessin bei Rostock

23.04.2003/ jm/ Wohl schon kurz nach der Wende wurde die Zuckerfabrik geschlossen. Heute wird das Gelände durch einen Schrottplatz (?) und als Möbellager (?) genutzt. Der Bahnhof Tessin selbst, Endpunkt der Strecke von Rostock, wurde erst vor kurzem radikal umgebaut: Es ist jetzt nur noch ein Gleis vorhanden, welches am Bahnsteig beim Empfangsgebäude endet. Die restlichen Umsetztgleise und Anlagen, darunter ein einständiger Lokschuppen, wurden einfach vom Netz abgetrennt, sie liegen aber noch. Damit ist auch das Anschlussgleis zur einstigen Zuckerfabrik noch vorhanden, einschliesslich einem kleinen Lokschuppen der Werkbahn selbst. Und darin findet man dann auch tatsächlich noch die ehemalige Werklok, die noch die Bezeichnungen "VEB Zuckerkombinat Rostock, BT III" und "Auf den Gleisen des Bhf. Tessin zugelassen" trägt. Ausserdem erhielt die Lok kurz vor der Wende am 12.07.1989 noch eine Bremsrevision. Danach hat man sie scheinbar in den Schuppen gestellt und vergessen...

Im Krauss-Lieferverzeichnis findet sich der Vorgänger der heute noch vorhandenen V10B, eine 1897 gelieferte Bn2t-Rangierlok. Die Staatsbahnstrecke von Sanitz nach Tessin wurde am 16. November 1895 eröffnet, offenbar erhielt die Zuckerfabrik umgehend ein Anschlussgleis und benötigte auch gleich eine eigene Rangierlok.

Zwar war Tessin 1895 der Endpunkt der Staatsbahnstrecke, die Anbindung weiterer Orte um Tessin übernahm eine 750 mm-Schmalspurbahn der 1896 gegründeten Schmalspurbahn Tessin GmbH, die nach dem Ersten Weltkrieg von der Zuckerfabrik übernommen wurde. Auch hier lieferte Krauss die Lokomotiven. Noch bis zur Rübenkampange 1963 setzte man die letzte Dampflok ein, die durch eine LKM Ns3 ersetzt wurde, jedoch schon wenig später war das endgültige Aus für die 750 mm-Feldbahn gekommen (Quelle: Feld- und Grubenbahnen der DDR, Seite 15).

 

Rostocker Humus & Erden GmbH, Am Moor 1, 18190 Gubkow

23.04.2003/ jm/ Sie ist noch im Betrieb, die Feldbahn im Moor bei Gubkow. Zwar war bei meinem Eintreffen am Abend gerade Schluss, aber man setzt (den verbliebenen Rest Feldbahn) fast täglich ein. Die Feldbahn führt nicht mehr bis in den Ort, sondern endet heute gleich beim Beginn des Moors. Hier wird der Torf verpackt und auf LKW verladen, die dann über einen ca. 1-2 km langen Betonplattenweg durch die Felder die K21 erreichen (parallel dazu führte bis Anfang der 1990er Jahre die Feldbahn bis in den Ort?). Den Feldweg findet man von Gubkow kommend Richtung Petschow durch ein Schild, welches auf die Rostocker Humus & Erden GmbH hinweist.

Bisher bekannte Lokomotiven:

 

Arbeitsgemeinschaft Herrentunnel - Bilfinger & Berger - Hochtief, Seelandstraße, 23569 Lübeck-Herrenwyk

23.04.2003/ jm/ Die erste Röhre ist bereits fertig. Auf dem Glände steht draussen die Diema-Dieseltunnellok, die nicht gelb lackiert wurde, und eine/die Akkulok ohne Akkus. Eine genauere Untersuchung war zeitbedingt zwar nicht möglich, die Daten der beiden sichtbaren (und der drei Loks im Tunnel) sind aber ja bekannt:

 

combisped GmbH & Co. KG, Container-Terminal Lübeck CTL, 23569 Lübeck-Siems

23.04.2003/ jm/ Die Containerumschlaganlage ist mittlerweile im Betrieb. Verladen wurde heute aber nur auf/von LKW, die umfangreichen Gleisanlagen sind derzeit unbenutzt. Es gibt auch keine Rangierlok oder dergleichen.

 


© Reisebericht von Jens Merte