Bahn-Express

Werkbahnen in Bochum, zusammengefaßt und aktualisiert aus bisher in der Drehscheibe veröffentlichten Berichten:

Quelle Regionallager, Carolinenglückstr. 33, 44793 Bochum-Dahlhauser Heide

08.03.2003-info/ fg (KB 25.03.1997/ PWP, fg, 01.08.1997/ DS 123/ RH 17.05.2000/ DS 146)/ Auf dem Gelände der ehem. Zeche Carolinenglück errichtete 1976 das bekannte Versandhaus Quelle ein Regionallager. Hier erfolgt die Anlieferung von den Lieferanten und Herstellern. Die Waren werden gelagert und dann über Speditionen ausgeliefert. Die Anlieferung erfolgt zu einem großen Teil per Bahn. Es existieren mehrere Hallen mit Gleisanschluß in die überwiegend geschlossene Güterwagen und Schiebewandwagen zugestellt werden. Das Verteilen und Einsammeln der Wagen erfordert umfangreiche Rangierarbeiten, für die eine blaue Rangierlok aus Brandenburg vorgehalten wird. Gegen 15.00 Uhr ist im allgemeinen Ende des Rangierbetriebes. Untersuchungen an den Loks führt die Fa. WLH durch.

a) Zweiwegeunimog, neu geliefert 1976, bei Errichtung des Lagers eingesetzt, nach Unfall ++ 19xx
b) neu: DB Köf 6699 -> 323 697, + 29.12.1983 -> 1986 Quelle Regionallager Bochum, 08/1997. 05/2000 abgestellt vh, zuletzt Reservelok
c) neu: 05.03.1975 an Materiallager Oranienburg - Ministerium für Staatssicherheit der DDR, Staatsreservelager Oranienburg Nr. 3 -> 199x Quelle Regionallager Oranienburg -> 1994/5 Regionallager Bochum, 08/1997, 05/2000 vh, 01/2001 HU bei WLH

Die LKM gelangte nach Bochum, nachdem die Köf defekt wurde und eine HU 30.000,- DM gekostet hätte. Die Lok aus dem Regionallager Oranienburg ließ sich für 3000,- DM erwerben, was erheblich billiger war. Außerdem erwies sie sich als leistungsfähiger, da die Köf ab 10 Waggons doch etwas außer Puste geriet.

Das Lager Oranienburg war einmal Staatsreservelager des MfS der DDR. Dort wurden Güter gelagert um die Bevölkerung im Ernstfall zu versorgen. Quelle übernahm nach der Wende das Gelände incl. Loks und versorgt von dort nun die Bevölkerung mit Komsumgütern. In Oranienburg ist noch eine V22 vorhanden. Weitere Regionalläger östlich der Elbe besitzt Quelle in Niederau (1 Lok vorhanden) und Bücknitz (vermtl. auch eine Lok vh). Das Lager Bücknitz wird aber an die Quelle Tochter Schöpflin abgegeben.

Darüber hinaus wurde in Leipzig ein hochmodernes Haupt- und Versandlager (Nähe altes Messegelände) errichtet. Dort gibt es auch eine Verpackungs"maschine". Es entstanden rund 3000 Arbeitsplätze in Leipzig. Allerdings wurde dafür das alte Versand- und Verpackungswerk im Firmensitz Fürth geschlossen, was etwa die gleiche Anzahl an Arbeitsplätzen kostete.

Im Westen der Republik bestehen außer in Bochum noch in Lehrte bei Hannover (KHD 46938/1948, ex AEG, Springe, 1974 ex BMW Dingolfing, Nr. 2, 8/94 vh), Nürnberg (DB-Bedienung), Ettlingen (Speditionslager, ansonsten AVG-Bedienung) und Groß-Gerau (1 Zweiwege-Unimog) Regionallager. Der Bestand der Loks war auch im Mai 2000 unverändert, von der V22 wollte man sich seinerzeit gerne trennen, als Ablösung war eine Lok aus einen geschlossenen Lager der Firma Schöpflin aus dem Süddeutschen Raum im Gespräch.

Gegenüber des Quelle Lagers in Bochum steht noch der alte Förderturm der Zeche Caroline in einem Firmengelände.


Quelle, Bochum: Aufnahme der Köf II und der LKM bei Quelle, Bochum (Fotos: 01.08.1997, Frank Glaubitz)

 

BSR Bodensanierung und Recycling GmbH, Kohlenstr., 44793 Bochum-Stahlhausen

08.03.2003-info/ fg (fg, 09.07.1999, C,V DS 138, PWP, NS fg, 12.10.2001, DS 157)/An der Nordseite des Gbf Bochum-Ehrenfeld hat sich auf ehemaligem Krupp-Gelände eine Baustoffrecycling-Firma niedergelassen. Man erreicht das Gelände von einer Zufahrt an der Kohlenstraße, es ist als neues Gewerbegebiet ausgeschildert. Es wird Bauschutt sortiert, gesiebt, gereinigt und zur Weiterverwendung (z.B. als Schotter) bearbeitet. Ein Teil des Material wird auch mit der Bahn transportiert und am Gelände von Niederbordwagen entladen. Zum Verschub der Wagen war 1999 eine Leihlok vorhanden, seinerzeit wurde eine baugleiche Lok bei der Regentalbahn für die BSR aufgearbeitet. Sie sollte dann die Leihlok auf Dauer ersetzen. Dazu gekommen ist es wohl nicht, dem zum Verschub der Wagen war 2001 eine DB-Leihlok vorhanden, heuer war es die DB 365 147. 1999 noch anwesend:

Als Denkmal steht am Eingang der Firma auch noch eine Feldbahnlok mit fünf Loren auf einem kurzen Gleisstück:


BSR, Bochum: Oben die Leihlok der Regentalbahn bei der BSR aufgenommen am 09.07.1999,
unten die Denkmalslok bei der BSR am 12.10.2001 mal aus einer anderen Perspektive (Fotos: Frank Glaubitz)

 

SMB Stahlmagazin GmbH, Bahnstr. 44, 44793 Bochum-Stahlhausen

08.03.2003-info/ fg (KB 19.03.1998, DS 129, fg 09.07.1999, DS 138)/ Diese Firma beschäftigt sich mit Stahlhandel und verfügt über einen orangen MB Trac 700 als Rangierfahrzeug mit der Nr. 01. Er ist oft auf dem Parkplatz hinter der Firmenhalle abgestellt. Das Gelände liegt gegenüber dem BSR Recyclingpark und ist über die Bahnstr. erreichbar. Umgeschlagen werden auch “Rollmöpse”, sprich Coils.


SMB, Bochum: Die Aufnahme des MB-Trac entstand am 09.07.1999 von Frank Glaubitz.

 

Finkenholl Stahl und Eisen GmbH, Bahnstr. 38, 44793 Bochum-Stahlhausen

08.03.2003-info/ fg (fg, 09.07.1999, DS 138)/ Gleich gegenüber der Fa. SMB an der gleichen Zufahrtsstraße handelt die Fa. Finkenholl ebenfalls mit Stahl. Es werden allerlei Sorten von Profilen, Stäben und Blechen umgeschlagen. Für den Bahnverkehr hält man einen älteren Zweiwege-Unimog vor. Er ist in den Hausfarben blau/weiß lackiert und hebt sich damit wohltuend vom Einheitsorange ab. Das Gerät verfügt auch über einen Straßenkehr-Vorsatz.


Finkenholl, Bochum: Mit einem Kehrvorsatz ist der 2-Wege-Unimog bei Finkenholl im Einsatz. (Foto: 09.07.1999, Frank Glaubitz).

 

EBG Gesellschaft für elektromagnetische Werkstoffe mbH, Castroper Str. 228, 44791 Bochum

08.03.2003-info/ fg (RH 17.05.2000, DS 146)/ Die EBG gehört zur Thyssen-Krupp Gruppe und befindet sich auf dem Gelände der ehem. Stahlwerke Bochum im Stadtteil Kornharpen. Produziert werden Elektrostahlbleche die zum z.B. im Transformatorenbau benötigt werden. Der angelieferte Warmbreitbandstahl wird nach besonderen Spezifikationen für die EBG gefertigt. Für das rangieren der per Bahn angelieferten Coils und Bleche wird eine an die Stahlwerke Bochum gelieferte Baukasten-Henschel eingesetzt. Weitere Literatur: LRS 175.

 

Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG - VEW -, Kraftwerk Wohlfahrtstr., 44799 Bochum-Wiemelhausen

08.03.2003-info/ fg (PWP, fg, 19.09.1997 DS 124, KB 19.03.1998, DS 129)/ Ursprünglich befand sich hier ein 1939 erbautes Kraftwerk der Zeche Prinz-Regent, die 1961 stillgelegt wurde. Das KW ging an die VEW. 1961 wurde außerdem ein zweites Kesselhaus errichtet. Betrieben wurde das KW bis zum 30.6.1996 mit Kohle, seitdem werden die Kessel mit Gas beheizt. Mit dem Ende der Kohleverfeuerung endete auch der Werkbahnbetrieb, die zuletzt vorhandene Lok ist jedoch noch vorhanden. Sie wurde kurz nach der Stillegung der Zeche gekauft und war bis heute einzige Werklok des KW. Bei Ausfällen kamen Leihloks zum Einsatz. Zur Zechenzeit erledigten die Dampfloks der Zeche den Verkehr im Kraftwerk. Das Kraftwerk dient u.a. der Versorgung der Opel-Werke. 1998 ist die Lok nicht mehr vorhanden, sie wurde nach Süddeutschland verkauft. (Als Zwischenhändler wurde zwar Krupp GfT in Frage, deren Vertreter hatte sich die Lok bereits im September 1997 angesehen hatte, gehandelt, jedoch gibt es darüber keinen weiteren Hinweis).


VEW, Bochum: Diese Aufnahme im Kraftwerk Bochum-Wiemelhausen entstand bereits am 19.09.1997. Ein Jahr später war die Lok nicht mehr vorhanden. (Foto: Frank Glaubitz)

 

Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei mbH, Hunscheidtstr. 176, 44789 Bochum-Wiemelhausen

08.03.2003-info/ fg (PWP, fg, 19.09.1997, DS 124)/ Diese Maschinenfabrik liegt nur einen Kilometer vom VEW-Kraftwerk entfernt. Man stellt Bergbauzubehör, Förderbandanlagen und Tunnelvortriebsmaschinen her. Letztere werden auch gebraucht zurückgenommen und neu verwendet. Werkbahnbetrieb findet seit Jahren keiner mehr statt, die letzte Werklok wurde neu gestrichen und steht auf dem Anschlußgleis innerhalb des Werkes quasi als Denkmal abgestellt.


Eickhoff, Bochum: Fast wie ein Denkmal stand die KHD der Fa. Eickhoff schon am 19.09.1997 im Werksgelände abgestellt herum. (Foto: Frank Glaubitz)

 


© Info von Frank Glaubitz