Guinness Brauerei: Guinness Dampflok Nr. 17, Baujahr 1902. (Foto: 13.08.2004, Jens Merte)
13.08.2004/ jm/ Die bekannte Guinness Brauerei verfügte einst über eine ausgedehnte interne, schmalspurige Transportbahn. Zum Einsatz kamen spezielle, kompakte Dampflokomotiven, deren Zylinder über dem Kessel lagen. Der Antrieb erfolgte so über senkrecht stehende Antriebsstangen. Diese gedrungene Bauart war ein Patent des Chefingenieur Samuel Geoghegan. Neben diesen Dampflokomotiven kamen später auch Diesellokomotiven zum Einsatz.
Auf dem 1'10"-spurigen Netz (355 mm) der 1875 in Betrieb genommenen Transportbahn waren im Laufe der Jahre 24 Dampflokomotiven im Einsatz, ab 1947 bis 1950 gelangten 12 Diesellokomotiven in den Bestand. Der Betrieb der Transportbahn endete 1975.
Heute ist diese interne Schmalspurbahn Geschichte, etliche Schienen im Asphalt sind aber noch heute zu sehen. Eine Dampf- und eine Diesellokomotive blieben aber auch erhalten. Sie sind im Firmenmuseum (Guinness Storehouse) ausgestellt, welches 1997 im 1904 errichteten, mehrstöckigen Gärhaus eingerichtet wurde. Hier werden täglich mehrere hundert Besucher über den Brauprozeß und die Geschichte des Werkes informiert, bevor sie in der Bar auf dem Dach den Blick über Dublin und ein (zwei, drei...) Pint Guinness genießen.
Guinness Brauerei: Guinness Dampflok Nr. 17, Baujahr 1902. (Foto: 13.08.2004, Jens Merte)
Guinness Brauerei: Guinness Diesellok Nr. 47. (Foto: 13.08.2004, Jens Merte)
15.08.2004/ jm/ Die schmalspurige Cavan & Leitrim Railway nahm 1887 den Betrieb zwischen Dromond und Belturbet auf, 1888 ging die Zweigstrecke von Ballinamore zur Kohlegrube in Arigna in Betrieb. Die Spurweite betrug 3'0" (914 mm), die Stillegung kam nach über 70 Jahren am 31. März 1959.
Anfang der 1990er Jahre begannen Eisenbahnfreunde mit dem Aufbau der Museumsbahn in Dromond, die erste halbe Meile Strecke wurde am 27. Mai 1995 wiedereröffnet. Geplant ist eine Verlängerung um weitere 5 Meilen bis Mohill.
Der Lokbestand umfasst derzeit über 20 Maschinen, darunter drei Dampflokomotiven. Prunkstück ist die Dromod, eine 1916 bei Kerr, Stuart & Co. unter FNr. 3024 gebaute B1'-n2t. Da die Kesselfristen Ende 2003 abgelaufen sind, ist die Lok derzeit nicht in Betrieb. Einen Dampflok-Neuzugang gab es in Form der Lok Nr. 22 der Guinness Brauerei in Dublin, die am 26. August 2003 in Dromod eintraf (B-n2t, Spence´s Foundry, Baujahr 1912). Von der Guinness Brauerei sind auch drei der Planet-Diesellokomotiven vorhanden, die, wie die Dampflok, noch auch eine Aufarbeitung warten. Weitere neue Maschinen sind eine im Dezember 2003 eingetroffene Lok aus dem Bestand der Bord na Mona (LM 198) sowie zwei Ruston-Diesellokomotiven aus dem Gardrum Moos Bog bei Falkirk/Schottland, die am 28. April 2004 in Dromod eintrafen und von denen eine bereits betriebsfähig aufgearbeitet ist.
Es sind auch drei Lokomotiven aus deutscher Produktion vorhanden: Die Ruhrthaler FNr. 1348/1934 (B-dm, Typ 36/40 DL/S2) war ursprünglich nach Irland geliefert worden und kam nach der Ausmusterung einige Jahre nach Groß Britannien zur Ffestiniog-Museumsbahn, wo sie jedoch nie zum Einsatz kam. 1998 konnte die Lok nach Irland zurück geholt werden. Bei den anderen beiden Lokomotiven handelt es sich um zwei Deutz Typ KS28B, die beim Torfabbau der Bord na Mona im Einsatz standen: LM 260 (FNr. 57841/1965) und LM 150 (FNr. 57122/1960).
The Cavan & Leitrim Railway: Lok "DROMOD", Kerr, Stuart & Co. FNr. 3024/1916, B1'-n2t. (Foto: 15.08.2004, Jens Merte)
The Cavan & Leitrim Railway: Einsatzlok John Fowler FNr. 3900011/1947. (Foto: 15.08.2004, Jens Merte)
The Cavan & Leitrim Railway: Ruhrthaler FNr. 1348/1934. (Foto: 15.08.2004, Jens Merte)
The Cavan & Leitrim Railway: Ruhrthaler FNr. 1348/1934. (Foto: 15.08.2004, Jens Merte)
The Cavan & Leitrim Railway: Guinness Dampflok Nr. 22, Baujahr 1902. (Foto: 15.08.2004, Jens Merte)
The Cavan & Leitrim Railway: Die LM 91 stammt aus einem der Torfwerke von Bord na Mona. (Foto: 15.08.2004, Jens Merte)
The Cavan & Leitrim Railway: Diese Ruston ist erst seit April in Dromod. (Foto: 15.08.2004, Jens Merte)
16.08.2004/ jm/ Die letzte Kohlengrube in Irland wurde 1990 in Arigna geschlossen. Ein Teil dieser Grube ist am 23. April 2003 als Museumsbergwerk eröffnet worden. Am Eingang zur Grube steht eine Feldbahn-Diesellok als Denkmal (Nr. 8023 - Lister FNr. 8023/1936, B-dm, Typ RT, 7 PS).
Arigna Mining Experience: Lister FNr. 8023/1936 vor dem Eingang zum Besucherbergwerk. (Foto: 16.08.2004, Jens Merte)
17.08.2004/ jm/ In Lanesborough wurde direkt neben dem bisherigen Kraftwerk zur Torfverfeuerung eine neue, moderne Anlage errichtet. Diese ist ebenfalls an das Schmalspurnetz der Bord na Mona angeschlossen, zur Zeit läuft aber erst ein Testbetrieb. Da das alte Kraftwerk schon abgeschaltet ist und für den Probebetrieb nicht viel Torf benötigt wird, sind derzeit nur wenige Torfzüge im Einsatz. Vorraussichtlich im November geht der Betrieb wieder richtig los. In der Zwischenzeit wird die Strecke und das rollende Material überarbeitet. So wurden in der Werkstatt gleich sechs Maschinen in Aufarbeitung angetroffen. Auf dem Gelände sind etliche Loks abgestellt, darunter auch zwei Deutz KS28B. Die Deutz kamen zuletzt nur für Streckenarbeiten zum Einsatz, mittlerweile sind sie hier alle abgestellt.
In der Gleisbauwerkstatt:
Bord na Mona: Deutz FNr. 57839/1965 und FNr. 57843/1965 im "irischen Schungel". (Foto: 17.08.2004, Jens Merte)
Bord na Mona: Im Einsatz sind heute vor allem diese Hunslet-Lokomotiven. (Foto: 17.08.2004, Jens Merte)
17.08.2004/ jm/ Vorhanden sind drei Diema-Lokomotiven, die alle angetroffen wurden. Die größere Diema hat man gestern erst in die Werkstatt gestellt, bei der Verladeanlage stand ein kleinere Diema mit einem Gleisbauzug und die dritte konnte nur weniger Meter davon im Moor fotografiert werden. Aus Berichten im Internet geht hervor, dass 2004 hier auch eine Lok von Ransoms and Rapier und Alan Keef im Einsatz stehen, jedoch wurden keine weitere Loks gesichtet. Allerdings wurde das Moor selbst nicht weiter erkundet. Lediglich neben der Werkstatt wurde im Gebüsch eine kleine Feldbahnlok (Hersteller Lister) gefunden, die dort wohl schon etwas länger rumsteht.
abgestellt
Midland Irish Peat Moos: Diema FNr. 2872/1966, Feldbahn-Gleislage pur. (Foto: 17.08.2004, Jens Merte)
Midland Irish Peat Moos: Diema FNr. 2242/1959 mit einem Gleisbauzug. (Foto: 17.08.2004, Jens Merte)
19.08.2004/ jm/ Am Endpunkt der erst 2004 eröffneten, durchgehend zweigleisigen Luas-Linie von der Dubliner Innenstadt (St. Stephen´s Green) nach Sandyford wurde das Bahndepot errichtet. Das Umsetztgleis am Ende der Strecke befindet sich dabei auf dem Depotgelände, auf dem zwei Gleise in die Werkstatt führen und drei Gleise im Freien als Abstellgleise für die 14 hier eingesetzten Straßenbahnwagen dienen. Die Wagen stammen von Alstom (Typ Citadis 300, Baujahr 2003) und tragen die Betriebsnummern 4001 bis 4014.
Zwar sind alle Gleise mit Oberleitung ausgerüstet, zum Rangieren von (z.B. defekten) Triebwagen ist aber auch eine Rangierlok vorhanden. Es handelt sich dabei um ein Rangiergerät ohne Führerhaus, die heute am Ende des Umsetzgleises stand und nach Fragen auch näher besichtigt werden durfte. Es handelt sich um eine Unilok, Typ A55. Hersteller ist die Unilokomotive Oranmore Ltd, Galway / Ireland.
Luas ist übrigens das irische Wort für Geschwindigkeit - mit Recht, die Bahn führt zwar von St. Stephen´s Green über Harcourt bis Charlemont als Straßenbahn durch die Stadt, danach aber wird eine eigene, weitgehend Kreuzungsfreie Trasse benutzt, so dass die Luas hier als "Schnellbahn" verkehren kann.
LUAS: Die Unilok im Depot in Sandyford. (Foto: 19.08.2004, Jens Merte)
© Reisebericht von Jens Merte