PG Asembagus: Die O&K FNr. 9382 hat mittlerweile über 80 Jahre Einsatz hinter sich. (Foto: Philipp Kurasch)
PG = pabrik gula = Zuckerfabrik
07.08.2003/ pk/ Die Strecke führt vom Werk aus in zwei verschiedene Richtungen in die Felder sowie zum Hafen. Es herrschte reger Verkehr mit Dieselloks. Nach einer ausführlichen Werksführung wurden wir mit der einzigen unter Dampf stehenden Dampflok Nr. 10 zum Hafen und wieder zurück gefahren. Dampflok Nr. 11 stand kalt vorm Lokschuppen. 3 weitere Dampflokwracks standen auf dem Werksgelände verteilt rum. Bei den Dieselloks waren Nr.1, 3, 4, 6, 7 und 9 in Betrieb. Die Loks Nr. 5 und 8 standen aufgebockt im Lokschuppen. Nr. 2 stand schrottreif (ohne Motor und Getriebe) im Lokschuppen. Es könnten sich weitere Dieselloks in den Feldern befunden haben.
700 mm Spurweite - Dampf:
PG Asembagus: Die O&K FNr. 9382 hat mittlerweile über 80 Jahre Einsatz hinter sich. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Asembagus: Caterpillar ist der Hersteller der Lok Nr. 6. (Foto: Philipp Kurasch)
07.08.2003/ pk/ Die Strecke verzweigt sich vom Werk aus in die Felder. An der Verladung werden die Wagen mittels einer Dampfseilzugmaschine verschoben. Im Einsatz auf den Feldern waren die Dampfloks Nr. 1, 4 und 7. Nr. 5 stand kalt im Lokschuppen. Den Werksverschub erledigte die Diesellok Nr. 2. Diesellok Nr. 1 war außer Betrieb.
700 mm Spurweite - Dampf:
PG Olean: Die Nr. 2, eine der vielen Diesellokomotiven aus Japan, im Einsatz im Werk. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Olean: Nr. 4 mit einem langen Zug auf dem Weg durch die Felder zur Fabrik. (Foto: Philipp Kurasch)
08.08.2003/ pk/ Außer dem LKW Verladebahnhof gibt es noch eine Strecke in die Felder. Neben den Dieselloks kommen hier nur noch zwei Dampfspeicherloks zum Einsatz. Die angegebenen Dieselloks standen im Lokschuppen. Weitere müssten sich in den Feldern befunden haben. Zwei Dampfloks sind für Charterfahrten noch betriebsfähig. Fast 30 weitere stehen ungenutzt im Lokschuppen. Aus Zeitgründen unterblieb eine genauere Untersuchung der abgestellten Dampfloks weshalb sie nicht unten aufgeführt sind.
700 mm Spurweite - Dampf:
PG Semboro: Schon in den 1920er Jahren fuhren dreiachsige Motorlokomotiven auf Javas Zuckerplantagen, die Nr. 6 von Schöma wurde 1969 geliefert. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Semboro: Wohl die letzten feuerlosen Dampflokomotiven auf Java sind die beiden O&K-Cfl der PG Semboro. (Foto: Philipp Kurasch)
09.08.2003/ pk/ Hier gibt es nur noch den werksinternen Verkehr am LKW Verladebahnhof. Im Einsatz waren die zwei Luttermöller Loks Nr. 4 und 12 sowie Lok Nr. 11. Bei den Dieselloks waren die Japaner Nr. 2, 3, 4, 5 und 10 im Einsatz. Im Schuppen steht neben ein paar Schöma Loks noch eine Diema Draisine abgestellt. Sie ist noch komplett und in gutem Zustand. Da sich aber das original Getriebe nicht mit dem Austauschmotor versteht ist sie nicht betriebsfähig. Neben den betriebfähigen Dampfloks waren noch ein paar weitere abgestellt. Vor dem Werk ist Lok Nr. 14 als Denkmal aufgestellt. Im Gegensatz zu den anderen Schömas befand sich Schöma Nr. 1 in betriebsbereitem Zustand.
700 mm Spurweite - Dampf:
PG Gempolkerep: Die Nr. 01 (Schöma FNr. 3171/1969) wartet auf die weiteren Einsätze. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Gempolkerep: Zwei der fünf japanischen Dieselrangierlokomotiven. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Gempolkerep: Eine der beiden großen E-Kupplern ist die Nr. 4, O&K FNr. 11638/1928 . (Foto: Philipp Kurasch)
PG Gempolkerep: Im Lokschuppen steht derzeit nicht fahrtüchtig die Diema-Draisine FNr. 3135/1970. (Foto: Philipp Kurasch)
10.08.2003/ pk/ Es gibt nur noch eine Ringstrecke zwischen LKW-Verladung und Brecher. Die Wagen werden dabei von fünf verschiedenen Loks bewegt. Zuerst ziehen die LKWs, nachdem ihr Zuckerrohr auf einen Wagen verladen wurde, aus der Verladung. Von dort aus ziehen die Mallets den Zug zum Brecher. Dort werden sie von den zwei japanischen Dieselloks Nr. 13 und 14 durchgeschoben und wieder entladen. Nach dem entladen rollen sie an die Schöma Nr. 10. Die zieht sie dann zum Sammelbahnhof vor der LKW-Verladung. Dort werden sie dann wieder nach und nach von Ochsen-Doppelgespannen in die Verladung gezogen. Zum Besuchszeitpunkt waren die Mallets Nr. 212 und 228 an der LKW-Verladung im Einsatz. Nr. 214 stand frisch angeheizt zur nachmitttäglichen Ablösung vor dem Lokschuppen. Im Lokschuppen befanden sich weitere, teils zerlegte, abgestellte Mallets. Im Werksgelände ist Nr. 1 als Denkmal aufgestellt.
700 mm Spurweite - Dampf:
PG Pesantren: Die Schöma FNr. 2245 gehört zu den kleinsten Lokomotiven, die Schöma nach Java lieferte. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Pesantren: Zur nachmittäglichen Ablösung wird die 214, ein der drei Du Croo & Brauns-Mallet, angeheitzt. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Pesantren: Für Rangierfahrten werden auch heute noch Ochsen eingesetzt. (Foto: Philipp Kurasch)
10.08.2003/ pk/ Auch hier gibt es nur noch den Verkehr zwischen LKW Verladung und Brecher. Am Brecher rangierte Dampflok Nr. 2. Zwischen LKW Verladung und Brecher fuhren die Loks Nr. 5, 6 sowie mehrere Traktoren. Im Lokschuppen standen zwei nicht mehr betriebsfähige Dieselloks. Vor dem Lokschuppen standen Die Dampfloks Nr. 4 und 8 kalt aber betriebsfähig abgestellt. Hinter dem Lokschuppen entdeckte ich den Überrest einer Diema Draisine. Eine Identifizierung war wegen fehlenden Schilder nicht mehr möglich. Es könnte sich aber um die Reste von Diema FNr. 3222 handeln. Hier gibt es keine weiteren Dampfloks.
700 mm Spurweite - Dampf:
PG Merican: Lok Nr. 5 (O&K FNr. 10740/1924) mit kleinem zweiachsigen Eigenbau-Tender und "manueller Sandstreuanlagen" auf dem Weg zur Mühle.
PG Merican: Hinter dem Lokschuppen die Reste einer Diema-Draisine, vermutlich FNr. 3222/1971. (Fotos: Philipp Kurasch)
11.08.2003/ pk/ Da die beiden Dampfloks außerhalb des Werks an der LKW-Verladung arbeiteten, besuchten wir das Werk selbst nicht. Dadurch konnte ich allerdings auch keinen Blick in den Lokschuppen werfen. Zum Einsatz an der LKW-Verladung kamen die Lok Nr. 5, die riesige Luttermöller Nr. 6 sowie ein paar Traktoren. Auch hier gibt es keine Linie in die Felder.
750 mm Spurweite - Dampf:
PG Tasik Madu: Sie gehört zu den größten Feldbahndampflokomotiven überhaupt: Die E-Tenderlok O&K FNr. 11790. (Foto: Philipp Kurasch)
12.08.2003/ pk/ Hier gibt es neben der Mühle mit LKW-Verladung ein Zuckermuseum mit Denkmalloks. Im Museum stehen eine kapspurige Breda Dampflok, eine 750 mm spurige O&K Dampflok sowie eine Deutz Diesellok. An der Mühle waren die Dieselloks Nr. D2, D3 und D4 in Betrieb. D5 stand betriebsfähig vorm Lokschuppen. D1 war nicht betriebsfähig im Lokschuppen hinterstellt. D6 stand aufgebockt vorm Lokschuppen. Im Lokschuppen stand noch eine unbekannte Draisine die betriebsfähig aussah. Im und vor dem Lokschuppen standen mehrere abgestellte Dampfloks rum.
Zuckermuseum:
PG Gondang Baru: Seit 30 Jahren ist die IV, Schöma FNr. 3391, im Einsatz, die zusammen mit der VI (Schöma FNr. 3392 unten) nach Java geliefert wurde. (Fotos: Philipp Kurasch)
15.08.2003/ pk/ Sragi ist die wohl dampfreichste Mühle Javas. 10 Dampfloks fuhren zum Besuchzeitpunkt zwischen LKW-Verladung und Brecher hin und her. Mindestens eine weitere Dampflok befand sich in den Feldern. Im Gegensatz zu den unverwüstlichen Dampfloks standen die drei Dieselloks aufgebockt, ausgeschlachtet und kaputt im Lokschuppen. Unten sind nur die im Betrieb gesehenen Dampfloks aufgelistet.
600 mm Spurweite - Dampf:
PG Sragi: Im Schuppen steht diese Lok Nr. 21 (Hersteller?) abgestellt herum. (Foto: Philipp Kurasch)
PG Sragi: Die Nr. 1 rechts ist mittlerweile über 100 Jahre alt, die Nr. 14 links bringt es immerhin auch schon auf 80 Betriebsjahre. (Foto: Philipp Kurasch)
16.08.2003/ pk/ Nachdem die Linien in die Felder letztes Jahr stillgelegt wurden beschränkt sich der Verkehr auf den LKW-Verladebahnhof sowie auf den “mud train” der die Asche auf eine Deponie außerhalb des Werks fährt. An der LKW-Verladung rangierten die Dampfloks Nr. 2 und 3 sowie die Diesellok Nr. 7. Am Brecher rangierten die Dieselloks Nr. 5 und 10. Die LKM Lok fuhr (mit uns) den “mud train”. Die Dampflok Nr. 1 sowie die berühmte Satteltanklok Nr. 4 standen als Reserve im Lokschuppen. Die Satteltanklok (die letzte in England gebaute Dampflok) steht nach Angaben des Werkstattpersonals für 18000 Dollar ! zum Verkauf.
750 mm Spurweite - Dampf:
PG Trangkil: LKM lieferte 1955 achtzehn Ns4 nach Java, die 250020 ist heute noch in Trangkil im Einsatz. (Foto: Philipp Kurasch)
17.08.2003/ pk/ Obwohl wir die Waldbahn am Nationalfeiertag besuchten fuhr kein Zug. Da aber glücklicherweise ein Arbeiter anwesend war konnten wir wenigstens das BW besichtigen.
1067 mm Spurweite - Dampf:
17.08.2003/ pk/ Im Gegensatz zu der bekannteren Tourismus Waldbahn Cepu, die schon seit den 1980er Jahren nicht mehr "richtig" fährt, wurde hier noch bis letztes Jahr Holz mit Dieselloks aus den Wäldern geholt. Heute verkehrt lediglich noch Nr. 12 im Werksverschub. Die Loks stehen im Werk hinter einem Drahtzaun. Da wir leider am Nationalfeiertag dort waren war weder Betrieb noch konnten wir in den Lokschuppen rein. Beide Diema Loks haben aber noch ihr Lokschild und wären somit identifizierbar.
PG Bojonegoro: Ein Blick in den Schuppen mit den Lokomotiven der Waldbahn Bojonegoro. (Foto: Philipp Kurasch)
18.08.2003/ pk/ Die PT Garam stellt Salz durch eintrocknen von Meerwasser her. Nachdem im letzten Fern-Express stand, dass an die PT Garam noch 1982 neue Loks geliefert wurden, es aber nicht bekannt sei, ob es die Werkbahn noch gibt, haben wir uns in den Betrieben der PT Garam auf die Suche gemacht. Wir wurden zwar beim vierten Anlauf fündig, die Salzfeldbahn ist aber 1998 stillgelegt worden. Die Fahrzeuge sind bis auf zwei total verrostete Kippmulden verschrottet worden. Die Gleise sind komplett abgebaut worden. Lediglich ein kleiner Haufen Profile und ein Schiffsanleger aus Schienen haben überlebt. Im ehemaligen Lokschuppen liegen noch zwei Lokmotoren von Deutz. Auf dem Motorblock ist die Zahl 1158785 eingegossen (was leider keinen Aufschluss über die Fabriknummer gibt - jm).
Das Schicksal der Bahn hat wohl die extrem salzige Luft herbeigeführt. Die noch vorhandenen Schienen und Kippmulden waren total durchgerostet. Auch der Lokschuppen ist kurz vorm zusammenbrechen. Vor dem Lokschuppens steht noch ein Wasserturm was darauf schließen lässt das es hier mal Dampfloks gegeben haben muss.
Diema lieferte die folgende Lokomotiven nach Garam, bei den Maschinen von Schöma ist nicht klar, ob diese auch in Garam zum Einsatz kamen:
weitere für Madura:
PG Garam: Die letzten Reste der einstigen Feldbahn in den Salzfeldern. (Foto: Philipp Kurasch)
jm/ Wer jetzt Appetit auf mehr bekommen hat, dem sei das neue Heft des Fern-Express Nr. 78 (II/2003) empfohlen (http://www.fern-express.de). Im Internet beschäftigen sich die Seiten von Rob Dickinson (http://dialspace.dial.pipex.com/javatour/java1997.htm) ausführlich mit den Zuckerbahnen in Indonesien.
© Reisebericht von Philipp Kurasch