Bahn-Express

Zahnradbahn Sassi-Superga, Turin / Italien

07.07.2002/ jm/ Diese Zahnradbahn im Nordwesten Turins führt von Sassi (220 müNN) auf einer Länge von 3,1 km hinauf auf einen 660 m hohen Berg, auf dem die 1717 errichtete Basilica dello Juvarra steht. Von dieser hat man (bei klarem Wetter) einen phantastischen Ausblick über Turin samt Alpen im Hintergrund, die immerhin 150 km entfernt sind. An Sonntagen schiebt ein Triebwagen bis zu zwei Personenwagen auf den Berg, die Sitzplatzkapazität beträgt 210 Personen pro Zug. In der Woche genügt meist ein Triebwagen für die eher wenigen Fahrgäste. Die Abfahrt erfolgt von der Talstation stündlich von 9.00 bis 20.00 Uhr. Mit einer maximalen Steigung von 21% werden bei einer Fahrzeit von 18 Minuten 425 m Höhe überwunden. In der Mitte der Strecke ist eine Ausweiche, es gibt ausserdem zwei weitere Bedarfshaltepunkte und zwei kurze Tunnel.

Die Bahn wurde am 26. April 1884 als Seilbahn mit kombinierter Zahnstange System Agudio eröffnet. 50 Jahre später erfolgte der Umbau in eine "richtige" Zahnradbahn. Die insgesamt drei 1934 von einer Turiner Maschinenbaugesellschaft gebauten Zahnradtriebwagen, deren elektische Ausrüstung (Stromversorgung mittels seitlich liegender Stromschiene) von BBC stammt, sind auch heute noch (bestens restauriert) weitgehend im Ursprungszustand im Einsatz:

Die ganze Bahn ist in den letzten Jahren umfangreich erneuert worden, Tal- und Bergstation, Strecke und Fahrzeuge sind in einem sehr guten Zustand. In der Talstation befindet sich ein kleines Museum zur Geschichte der Zahnrad- und Straßenbahn in Turin. Ausserdem ist hier auch das Depot für die Zahnradbahn. Für das Rangieren der Trieb- und Beiwagen wird eine kleine zweiachsige Elok eingesetzt. Früher gab es auch ein Gleis zur Straßenbahn der Linie 15, die an der Talstation vorbeiführt - dieses wurde mittlerweile aber gekappt.


Zahnradbahn Sassi-Superga: Oben: An der Bergstation wartet der Triebwagen D.3
mit zwei Wagen auf die Talfahrt. (Foto: 07.07.2002, Jens Merte)
Unten die kleine Elok zum Rangieren im Depot. (Foto: 15.09.2002, Jens Merte)

 


© Exkursionsbericht von Jens Merte