Bahn-Express

NMH Stahlwerke GmbH, Hauptstr. 51, 92237 Sulzbach-Rosenberg

ehem. Maxhütte

12.07.83/ Zum Transport glühender Eisenstränge liegt im Werk noch ein sparsames 750 mm-Gleisnetz, auf dem eine Schöma-Lok zum Einsatz kommt. Nicht ganz klar ist der Abgang der KHD-Lok - noch im Jahre 1983 war sie auf dem Lagerplatz der Hütte eingesetzt, kurz darauf war sie verschwunden - an Eisenbahnfreunde abgegeben, wie es heißt.

Der früher hier vorhandene umfangreiche Dampflokpark bleibt unberücksichtigt. Eine Lok aus diesem Bestand steht heute auf dem Spielplatz in Sulzbach-Rosen­berg-Hütte.

Es ist sicher, daß der Bergbaubetrieb der Maxhütte in Auerbach (Grube Leonie) bis weit in die 1980er Jahre hinein noch Schmalspurmaterial besaß. Die Rede ist von Deutz-Grubenloks untertage. Weiterhin werden zwei Dieselloks (Gmeinder FNr. 2393/1938, 20/24 PS, 4.5 t, 12 km/h; neu über Fritz Kirchhoff, München, an Josef Riepl, München/ an Eisenwerksges. Maxhütte, Kalkwerk Vilshofen/ an Maxhütte, Au­erbach, und Henschel FNr. 2114/1948, 34 PS) gehandelt. Andreas Christopher schreibt dazu, daß der Un­tertagebetrieb mit sechs Elloks abgewickelt wurde, wovon eine (AEG FNr. 8144/19.., AF1, 50 kW, 8 t) im Dezember 1987 an den Förderverein Besucherbergwerk Fortuna ging. Die anderen Loks sollten noch sporadisch bis zur endgültigen Stillegung des Betriebes im Juni 1988 untertage eingesetzt werden.


23.08.2002/ hn - RSWE e.V./ Am 23. August 2002 konnte ich, Dank einer Ausnahmegenehmigung der Werksleitung, mit zwei Freunden kurz vor Torschluss das Stahlwerk in der Oberpfalz besuchen und mit einige Aufnahmen den Betrieb in den letzten Tagen festhalten. Zwischenzeitlich wurde, am 24. September 2002, die letzte Hochofenschicht gefahren und seitdem ist das Feuer im Hochofen erloschen. Es werden jetzt nur noch auf dem Werksgelände lagernde Stahlprodukte ausgeliefert, bevor die definitive Schließung des Werks erfolgt.

Am Tag unserer Besichtigung war die Fertigung allerdings noch am Laufen und wir konnten alle drei einsatzfähigen Loks noch beobachten. Im Einsatz war u.a. Lok III, eine der Mak-Loks vom Typ 650 C, die zweite Lok dieses Typs, Lok V, ist schon seit einigen Jahren mit einem Schaden abgestellt und wird als Ersatzteilspender ihre Schwester-Lok verwendet. Lok III wickelte an diesem Tag die Rangiertätigkeit im Bereich gegenüber des Bahnhofs ab. Sie vertrat dabei Lok VI, eine Krauss-Maffei-Drehgestelllok vom Typ M 1200 B, die an diesem Tag eine Reparatur in der werkseigenen Werkstatt hinter sich gebracht hatte und gerade rechtzeitig zu unserer Besichtigung aus der Werkstatt gefahren wurde. Die dritte Lok im Bunde mit der Betriebsnummer VII, eine Leasing-Lok vom Typ MH 05 C von Krauss-Maffei (Bj. 1998), war im Bereich der Verladung im Verschub tätig.


NMH Stahlwerke GmbH: Oben zeigt sich die Lok VI (Krauss-Maffei FNr.19 581) nach einer
Reparatur vor der firmeneigenen Werkstatt;
unten befindet sich Lok VII (Krauss-Maffei FNr. 20347) gerade beim
Rangieren auf der Fertigungs- und Verladeebene des Werkes.
(Fotos: 23.08.2002, Hans Niederhofer)

Neben diesen Lokomotiven besitzt die NMH noch ca. 90 eigene Güterwagen für den werksinternen Transport von Schrott (Hochbordwagen) und den produzierten Stahlteilen (ehem. Schwerlastwagen unterschiedlicher DB u. DR-Bauarten). Diese Fahrzeuge werden, nach der entgültigen Schließung des Betriebes, voraussichtlich im Rahmen einer Auktion versteigert oder zum Kauf angeboten werden. Damit geht die nahezu 150 -jährige Geschichte dieses Stahlwerkes und damit sicherlich auch eines der größten Werkbahnen in der Oberpfalz zu Ende.

Doch das ist noch nicht das Ende des Werkbahnsterbens in dieser Region, denn im Oktober soll gleich die Schließung des E-on Kraftwerkes in Schwandorf folgen.


NMH Stahlwerke GmbH: Lok Nr. III (MaK FNr. 600339) beim Rangieren auf der Ebene
des Bahnhofes Sulzbach-Rosenberg. (Foto: 23.08.2002, Hans Niederhofer)

NMH Stahlwerke GmbH, 92237 Sulzbach-Rosenberg Spur:1435 mm
Stand:23.08.2002
#Nr.HerstellerdatenBauartTypLstg. (PS)Gew. (t)Vmax (km/h)Bem.
#IIIMaK600339/1962C-dh650 C   a)
#VMaK600337/1960C-dh600 C   b), Ersp.
#VIKM19581/1972B'B'-dhM 1200   c)
#VIIKM20347/1998C-dhMH 05   neu
  1. MaK-Mietlok; 1965 an Eisenwerk Maximilianshütte, Sulzbach-Rosenberg

  2. 11.1960 an DE-Dortmunder Eisenbahn "D 3"; 28.01.1968 an Eisenwerk Maximilianshütte mbH, Sulzbach-Rosenberg

  3. 17.08.1973 an Hoogovens, Ijmuiden [NL] (KM-Mietlok); 10.1974 an Eisenwerk Maximilianhütte, Sulzbach-Rosenberg


06.03.2003-info/ hn - RSWE e.V./ Die Lokomotiven der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg wurden, wie die gesamte Hütte, am 11. Februar versteigert und gingen an verschiedene Eigentümer. Die 4-achsige Drehgestell-Lok VI, Krauss-Maffei, 1972/19581, ging an die, in Leipzig ansässige, Leipzig Rail Service GmbH, kurz LRS. Von dort wird die Lok vom Typ M 1200 B, nach einem Umbau, an die EH Duisburg, als künftigem Eigentümer gehen. Zu diesem Eisenbahnbetrieb war schon vor der Versteigerung die geleaste Lok 7, ebenfalls eine Krauss-Maffei-Lok, 20347/1998, vom Typ MH 05 C, gelangt.

Die beiden MAK-Loks vom Typ 650 C mit den NMH-Nrn. 3 (MaK 600 339/1962) und 5 (MaK 600 337/1960) haben in Belgien einen neuen Besitzer gefunden. Zuletzt waren beide MaK-Loks nicht mehr einsatzfähig. Die Lok 5, bekanntermaßen schon seit Jahren wegen eines Stangenbruches nicht mehr, und Lok 3 erst seit kurzem wegen eines Getriebeschadens. Damit geht, nach dem E.on-Werk in Schwandorf, innerhalb von nur einem viertel Jahr der Eisenbahnbetrieb bei einem weiteren großen Oberpfälzer Industriebetrieb zu Ende.

 


© BE 1989 (Feldbahnen in Bayern)
© Bericht von Hans Niederhofer, RSWE e.V.