Bahn-Express

Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH GLG, Anton-Gmeinder-Str. 3, 74821 Mosbach

ehem. Gmeinder Lokomotiven- und Maschinenfabrik GmbH ehem. Gmeinder & Co. GmbH

07.05.2004-info/ jm/ Das Werk wurde 1913 als Steinmetz & Gmeinder KG gegründet und nach Ausscheiden von August Steinmetz 1916 in Anton Gmeinder & Cie. umbenannt. Hergestellt werden Maschinen und Werkstatteinrichtungen, die erste Lokomotiven mit Benzol-Motor liefert man im Jahre l9l9. Ab 1921 erfolgt die Weiterentwicklung eines neuartigen hydrostatischen Kraftübertragungssystems nach den Ideen von Hugo Lentz. Unter dem Namen "Badische Motor-Lokomotiv-Werke" wird zusammen mit der "Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe" und der "Motorenwerke Mannheim AG" (vorm. Benz) die "MBG Motor-Lokomotiv-Verkaufs-Gesellschaft Baden GmbH, Karlsruhe" gründeten. Die Firma bezieht zu diesem Zeitpunkt auch die Fabrik- und Verwaltungsgebäude auf dem heutigen Gelände in Mosbach. Nach der Liquidation der Badischen Motorlokomotivwerke gründeten 1925 Carl und Hermann Kaelble zusammen mit Anton Gmeinder in Mosbach die "Gmeinder & Co. GmbH". Mit der finanziellen Unterstützung seitens Kaelbles konnte Gmeinder die Fertigung von Feldbahn- und Normalspurlokomotiven sowie von Grubenlokomotiven weiter ausbauen.

Erst zum 1. September 1976 gab es wieder eine gesellschaftliche Veränderung: Gmeinder wird Schwesterfirma der Carl Kaeble GmbH. 1996 ging das Unternehmen Kaebler in Konkurs, der Lokomotivbau wird aber unter dem Namen "Gmeinder Lokomotiv- und Maschinenfabrik GmbH" in Mosbach weiter geführt. Zum 1. Januar 2004 wurde der Geschäftsbereiche Getriebe und Maschinen in die Gmeinder Getriebe- und Maschinenfabrik GmbH, ausgegliedert, der Lokomotivbau läuft seitdem unter der Bezeichnung Gmeinder Lokomotivenfabrik GmbH (GLG).

1919 begann der Bau von Feldbahn-Motorlokomotiven mit Benzolmotoren. 1921 fertigte Gmeinder die erste Lokomotive in Deutschland, die mit einem schnellaufenden Dieselmotor ausgerüstet ist. Es folgen Regelspur-Kleinloks mit hydraulischem Getriebe in Anlehnung an die DRG-Kö.

In den 1960er Jahren gab auch einen Versuch eines Triebwagens, der heute noch bei der Westerwaldbahn im Einsatz ist. Es blieb bei diesem einen Versuch und auch die Feld- und Grubenbahnlokomotiven werden heute hier nicht mehr gefertigt. Das derzeitige Typenprogramm umfaßt die normalspurigen Diesellokomotiven Typ DHS 20 B, D 25 B, D 60 C und D 100 B'B', eine Spezialität ist dabei die Ausrüstung dieser Typen mit Ex-Schutz. Deweiteren werden Sonderfahrzeuge für Nahverkehrs-Betriebe gebaut, bis Anfang der 1990er Jahre bot man auch noch Hauptstrecken-Doppel-Akkulokomotiven in schlagwettergeschützter Ausrüstung an. Neben den Bau von Werk- und Speziallokomotiven führt Gmeinder Hauptuntersuchungen, Reparaturen und Umbauten durch. Außerdem lieferte Gmeinder im großen Umfang Radsatzgetriebe für Schienenfahrzeuge.

Es sind ca. 2000 Lieferungen mit Fabriknummer bekannt, fast weitere 1000 Lieferungen ab 1919 bis etwa 1936 gehen aus einer Referenzliste hervor. Die letzte bekannte Fabriknummer ist die 5746, Baujahr 2004, eine Drehgestell-Diesellok Typ D 75 BB für die Zillertalbahn. Soweit bei der Quellenlage einschätzbar, dürfte diese Zahl auch in etwa die Anzahl der wirklich gebauten Lokomotiven wiedergeben, allerdings erhielten auch einigen Radsätze eine eigene Fabriknummer.


02.05.2004/ pw/ www.Deutsche-Kleinloks.de/ Auf der Rückseite des Firmengeländes verläuft das auf halber Strecke neu verlegte Anschlussgleis an der Straße "Am Güterbahnhof". Von hier aus konnte eine bunte Reihe von fünf Loks gesichtet werden.

30.04.2005/ jr/ 21.06.2005/ jl/ Bei Gmeinder in Mosbach steht die Gmeinder 5374/65 ex Roche Diagnostics, Mannheim.

28.05.2006/ pw/ Neben dem "Anke"-Denkmal wurde auch eine dreiachsige LHB-Maschine gesichtet, welche aus Österreich nach Morsbach gekommen ist.


Gmeinder: Die am 2. Mai bei Gmeinder stehenden Lokomotiven. (Foto: 02.05.2004, Peter Weinsheimer)


Gmeinder: Krauss-Maffei FNr. 19400/1969. (Foto: 02.05.2004, Peter Weinsheimer)


Gmeinder: Die eigene Werklok Gmeinder FNr. 4628/1956. (Foto: 15.07.1991, Hans Furgler)


Gmeinder: Gmeinder FNr. 4628/1956 als Denkmal vor dem Werk. (Foto: 28.05.2006, Peter Weinsheimer)


Gmeinder: Gmeinder FNr. 5374/1965. (Foto: 21.06.2005, Joachim Lutz)


Gmeinder: LHB FNr. 3150/1972, Typ 375 C. (Foto: 28.05.2006, Peter Weinsheimer)


Denkmal in Mosbach: Die Denkmallok erhielt auch einen neuen Namen. (Foto: 01.08.2008, Jürgen Utecht)

 


Web: http://www.gmeinder-lokomotivenfabrik.de/

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