Bahn-Express

Waggonfabrik Wismar, 23970 Wismar

20.09.2003-info/ mh/ jm/ Bekannt geworden ist Wismar durch den als "Schweineschnäuzchen" oder "Ameisenbär" bezeichneten Wismar-Schienenbus Typ Hannover. Über den Triebwagenbau, der 1924 aufgenommen wurde, ist relativ viel bekannt, obwohl dies nur eine Sparte der Waggonfabrik Wismar war. Zuvor hatte man schon etliche tausend Personen- und Güterwagen gebaut, auch Straßenbahntriebwagen gehörten zur "Produktpalette".

Eine ausführliche Beschreibung der Geschichte der Waggonfabrik Wismar ist im Internet unter http://home.arcor.de/mathias.happke/waggonfabrik/ zu finden. Aus dieser Quelle hier nur eine kurze Auflistung der Firmengeschichte: Der Reeder und Kapitän Heinrich Podeus gründete 1894 eine Fabrik für Schienenfahrzeuge, welche zusammen mit der schon 1879 übernommenen Eisengießerei und Maschinenfabrik F. Crull & Co. unter der Bezeichnung Waggonfabrik F. Crull & Co. Güterwagen baute. 1911 erfolgte die Umwandlung in die Aktiengesellschaft Waggonfabrik Wismar AG, welche 1917 mit der Deutschen Waggonleihanstalt zur Eisenbahn-Verkehrsmittel-AG (EVA) fusionierte. Knapp 20 Jahre später wird die Wismarer Waggonfabrik aber wieder ausgegliedert und firmiert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem Namen Triebwagen- und Waggonfabrik Wismar AG. Am 22. Juli 1948 endete das Bestehen der Waggonfabrik in Wismar, Gebäude und Anlagen gehörten seitdem zur Werft in Wismar und wurden anderweitig genutzt.

In der Deutz-Lieferliste findet sich die folgende Lieferung einer frühen Motorrangierlok, die zuerst jedoch an Dynamit Nobel geliefert wurde. Offenbar war sie dort aber nur kurz im Einsatz, denn als neuer Besitzer ist die Waggonfabrik Wismar AG bei Deutz eingetragen. Dieser Name wurde ja bereits 1917 nach der Fusion mit der EVA aufgegeben. Über den Verbleib dieser Lok ist nichts bekannt.

 


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